Sie ist das wohl am meisten gedeutete Mode-Accessoire in der männlichen Businesswelt: Die Krawatte.
Was wird nicht alles in sie hineininterpretiert. Was bedeuten das Fehlen oder Vorhandensein, die Farbe, die Form des Musters, Streifen, Karos oder Comics? Und dann erst der Knoten!
Ist Mann mit Schlips steif und ohne automatisch lockerer? Und dabei aber nicht so professionell und kompetent?
Glaubt man Stilberatern und Karriereratgebern ist die Krawatte seit Jahren dem absteigenden Ast. Aber ist es nicht nur einfach die Mode, die sich ändert? Und eben andere Spielarten von förmlicher Herrenmode herausbringt?
Wussten Sie, dass der erste Abgeordnete, der im Deutschen Bundestag eine Rede ohne Krawatte hielt, Anfang der 1980er-Jahre Gerhard Schröder war?
Den Zwischenruf, ob er keine Krawatte hätte, konterte er damals: „Ihr Verständnis von Würde ist ein Verständnis, das sich auf die Form bezieht. Unser Verständnis von Würde des Parlamentes ist ein Verständnis, das sich auf Inhalte bezieht.“
Ich rate meinen Kunden für Businessfotos folgendes:
Stellen Sie sich vor Sie gehen zu bei Ihrem Traumkunden/Wunscharbeitgeber. So ein Termin zu dem Sie ein bisschen nervös sind, weil es wichtig ist.
Würde Ihnen eine Krawatte Selbstsicherheit geben und Sie in Ihrem Auftritt stärken? Oder Sie eher einengen und Ihnen etwas aufzwingen? Entscheiden Sie danach ob Sie sie trägen oder weglassen.
Denn ein Schlips ist nur ein längliches Stück Textilstoff, das um den Hals gebunden wird. Er sagt nichts darüber aus wie seriös, professionell oder locker Sie sind. Das macht Ihre Ausstrahlung.