Damit die Wahl der passenden Klamotten nicht zur Qual wird, findest du hier meine besten Tipps
Stell dir mal vor, du hast ein Kunstwerk, etwas ganz Besonderes, so ein Bild, dass dir wirklich etwas bedeutet. Dass du unbedingt haben musstest, wo du genau weißt, an welcher Wand es hängen soll. Irgendwann wirst du dich fragen, was für ein Rahmen am besten passt. Eine im Stil der übrigen Einrichtung, oder lieber einer, der besser zum Kunstwerk passt. Am besten eine Mischung aus beiden, einer, der den Raum und Kunstwerk verbindet, der die Wirkung beider Elemente unterstreicht.
Das Kunstwerk bist du, der Raum das Unternehmen in dem du arbeiten willst und der Rahmen deine Kleidung.
Wenn dir dein Bewerbungsfoto wichtig ist, wirst du dir früher oder später die Frage stellen: Was ziehe ich am besten für mein Foto an?
Darf ich das oder jenes? Und will ich das überhaupt. Wie wird meine Kleidung aufgefasst, ist das nicht zu streng oder locker? Eigentlich ist es wie, wenn du vor dem Kleiderschrank stehst und zu einem ersten Date willst. Das ist ein gutes Zeichen, denn es zeigt, dass dir wichtig ist einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen.
Dieser Artikel hilft dir, indem er dir aufzeigt, welche Fragen du dir stellen musst, um mehr Klarheit darüber zu bekommen, was für dich am besten ist.
Was er nicht kann: Dir sagen welches Muster in der Bluse besser ist, welche Farbe Dir am besten steht oder ob du einen Blazer brauchst. Oder ob eine Krawatte noch in ist. Denn die Fragen kann nur jemand beantworten, der das gesamte Bild kennt.
Du bist kein Einzelfall, wenn dich die Klamotten-Frage vor Schwierigkeiten stellt. Die Mehrheit der Leute, die für Bewerbungsfotos in mein Studio in Hamburg kommen, wissen nicht genau, was die beste Wahl ist. Selbst Kunden, die sich stilsicher durchgehen, hadern mit der Frage, was denn für die gewünschte Stelle richtig ist. Doch dieses eine „Richtig“ gibt es nicht.
Denn so individuell wie du selbst, bist, desto unterschiedlicher sind auch die Menschen die sich dein Bewerbungsfoto anschauen. Jeder bewertet und interpretiert da ein bisschen anders.
Warum bereitet uns die Auswahl der Kleidung für Bewerbungsfotos oft soviel Probleme?
Du schwankst zwischen dem Wunsch den besten ersten Eindruck zu hinterlassen, dir aber trotzdem selber treu bleiben? Du weißt, dass Kleider Leute machen, aber du willst ja nicht wegen „solcher Äußerlichkeiten“ bewertet werden? Dieser vermeintliche Widerspruch löst das Unbehagen aus. Dabei lässt sich beides in Einklang bringen.
Ist denn Kleidung überhaupt so wichtig? Mode ist für uns mehr als nur nicht nackt zu sein. Denk mal an dein tägliches Leben, Kleidung hilft uns dabei die Welt zu sortieren. Die Uniformen bei Polizisten, die Corporate Fashion beim Zugbegleiter oder die weiße Kleidung bei Ärztinnen. Die festliche Kleidung bei Hochzeit oder schwarz in der Trauer. Mode signalisiert Zugehörigkeit, sie ist ein Code, bedeutet aber oft auch Konvention. Das ist im beruflichen Feld innerhalb von Firmen nichts anderes.
Was uns Probleme bereitet ist, diese Konventionen mit unserem Anspruch auf Individualität in Einklang zu bringen.
Bei was für einem Unternehmen bewirbst du dich?
Ja, es gibt sie noch: Die Arbeitgeber, bei denen du nicht ohne Kostüm oder Krawatte ankommen darfst. Die Regeln lockern sich, aber ganz werden sie vermutlich nie fallen. Das macht die Sache für dich aber einfacher. Denn du hast eine Leitplanke, an der du dich orientieren kannst.
Auf der Website des Unternehmens und in den LinkedIn-Profilen der derzeitigen Mitarbeiter kannst du nach Hinweisen darauf suchen, wie sie sich im Betrieb kleiden.
Es kann übrigens auch in die komplett andere Richtung gehen. Es gibt Firmen, in denen du durch zu formelle Kleidung eher aus dem Rahmen fällst.
Wenn du dir nach der Recherche noch vorstellen kannst auch so herumzulaufen, dann ist die Frage nach der richtigen Kleidung schon beantwortet. Deine innere Stimme wird dir sagen, ob du da richtig bist. Höre auf sie.
Wer bin ich und womit fühle ich mich wohl?
Ist Mode für dich ein Ausdruck deiner Persönlichkeit, etwas das dir Spaß macht, oder eher eine Notwendigkeit, etwa dass dich unter Druck setzt oder sogar eine Belastung?
Niemand sollte sich für seinen Job verkleiden müssen. Viele Arbeitgeber unterstützen Individualität, Diversität und Persönlichkeit, weil es die Firma bereichert. Du musst für dich selbst abstecken, ob du bereit bist, dich einer Kleiderordnung zu unterwerfen, oder lieber ein Unternehmen mit anderer Kultur für dich infrage kommt.
Kleidung darf für dich nie eine Belastung sein, denn wenn du dich unwohl fühlst, dann wirst du das auch auf den Bildern sehen. Wir befinden uns in viele Branchen in einem Bewerbermarkt, deine Position als Bewerber ist also entsprechend stark.
Wenn Mode für dich ein Kampf ist, dann kannst du auch den gewinnen: Hast du schonmal über eine professionelle Styling-Beratung nachgedacht? In den keinem Fall liegt es nämlich daran, dass Dir nichts steht. Sondern, dass du einfach bisher nicht deinen Stil gefunden hast. Es ist eine Investition, die sich für den Rest deines Lebens auszahlen wird. Für dein Selbstbewusstsein, deine Ausstrahlung und ein besseres Körpergefühl.
Profitipp: Auch für Modebewusste gilt, zu deinem Fototermin nicht nur ein Outfit mitzubringen. Auf Foto wirken Klamotten oft anders als in Bewegung im normalen Leben.
Was ist die “richtige” Wahl für deine Bewerbungsfotos?
Wenn du dir beide Fragen in Ruhe beantwortet hast, ergibt sich ein besseres Bild davon, was als Kleidung infrage kommt. Was zu dir und zu der Kultur des Unternehmens passt, bei dem du dich bewerben möchtest.
Gehe nun direkt zum Kleiderschrank und stelle drei Kombinationen zusammen, in denen du dich gerne deinem neuen Arbeitgeber präsentieren möchtest. Eine eher förmliche, eine casual und eine mit deinen Lieblingsstücken. Der Rest ergibt sich dann beim Fotografieren. Denn oft ergibt sich die beste Wahl der Kleidung erst, wenn du es auf dem Monitor siehst.
Gibts es aus Fotografensicht absolute No-Go?
Aus modischer Sicht gibt es nichts, was man nicht tragen darf. Weder bin ich der Mode-Papst, noch maße ich mir an, jemandem das Recht auf große Muster oder grelle Farben abzusprechen. Es gibt allerdings eine seltene Sache, die aus meiner Erfahrung eher unglücklich ist und das Problem trifft in diesem Falle her die Frauen. Ein Bewerbungsfoto ist meist auf halber Höhe des Oberkörpers abgeschnitten und niemand sieht daher wie das Foto weitergeht. Nackte Schultern und bestimmte Ausschnitte wirken daher oft „zu nackt“. Es sei denn, du bist Fitnesstrainerin, dann passt es wieder!
Fazit: Deine Kleidung muss zu dir und dem Unternehmen passen
Die Wahl der richtigen Kleidung wird immer eine Abwägungsfrage sein, die du individuell für dich entscheiden musst. Ich kann dir als Fotograf helfen, den richtigen Weg zu finden, in dem ich dir dabei helfe, dich vor der Kamera zu entspannen und ein gutes Gefühl gebe. Die Kleidung wird immer nur der Rahmen dafür sein, was meine Fotos transportieren: Deine Ausstrahlung. Die ist das Wichtigste.